Sport spielte immer eine zentrale Rolle in Ulrikes Leben. Als Tochter eines Tennislehrers wuchs sie inmitten von Bewegung auf – Tennis, Surfen, Jazz-Dance, Gymnastik, Ballett, Handball – ihre sportliche Vielseitigkeit schien keine Grenzen zu kennen. Ihre Familie war aktiv, voller Energie und Leidenschaft für den Sport. Doch plötzlich begann Ulrike durch ihre MS-Erkrankung, ihre Bewegungsfreiheit zu verlieren. Der Gedanke, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, erfüllte sie mit Angst. Besonders die Aussicht, ihre Unabhängigkeit zu verlieren, war für sie kaum erträglich. Phasenweise fühlte sie sich wie eine alte Frau, musste sich beim Gehen festhalten, konnte keine Treppen mehr ohne Probleme bewältigen und hohe Schuhe schienen ein Ding der Vergangenheit zu sein.

Es war in dieser Zeit, als sie sich an eine Empfehlung einer Freundin erinnerte, die sie schon vor Jahren auf Yoga und Pilates aufmerksam gemacht hatte. Zunächst hatte Ulrike es ausprobiert, aber mit der Zeit das Interesse verloren. Sie sei nicht so der «Gruppen-Typ» Doch als ihre Krankheit sich verschlimmerte, «fand ich den Weg zurück – in die Hände von Francesca, deren Empathie und Feinfühligkeit in mir einen tiefen Wandel auslösten. Francesca hat mit ihrer Persönlichkeit und Empathie etwas bei mir ausgelöst», sagt Ulrike. Es war diese besondere Verbindung, die sie antrieb, weiterzumachen.

Der Weg war jedoch alles andere als leicht. Besonders herausfordernd waren die Übungen, die Ulrike aus ihrer Komfortzone drängten. «Es gibt Übungen, die ich überhaupt nicht mag», gesteht sie. «Alles, was mit einem Bein zu tun hat – da verliere ich sozusagen durch die Beweglichkeit des Schlittens auf dem Allegro-Gerät meinen schützenden Untergrund.»

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Oft hatte sie das Gefühl, nicht loslassen zu können, aus Angst, den Boden unter den Füssen zu verlieren. Doch genau diese Momente, in denen sie an ihre Grenzen stiess, brachten sie schliesslich dazu, über sich hinauszuwachsen: «Irgendwann habe ich es doch gekonnt. Das war ein Schlüsselmoment.

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«Francesca wusste stets genau, wann sie mich fordern konnte. Ich finde es so faszinierend, wie intuitiv sie merkt, wie du drauf bist und welche Knöpfe sie bei dir drücken muss, damit das ins Positive geht.» Diese intuitive Art, sie über ihre Grenzen hinaus zu bringen, war es, was Ulrike half, Vertrauen in ihren Körper zurückzugewinnen.

«Francescas Unterricht ist mehr als nur eine Abfolge von Übungen. Er ist individuell auf meine Bedürfnisse abgestimmt. Wenn mich Freundinnen fragen, was ich mache, dann kann ich das nicht wirklich beschreiben», sagt Ulrike. «Sie bereitet sich auf jede Stunde vor, das merke ich ja. Sie hat immer andere Übungen für mich. Und diese massgeschneiderte Herangehensweise, gepaart mit ihrer grossen Aufmerksamkeit, sorgte dafür, dass ich Fortschritte machte, wo ich es vorher für unmöglich gehalten hätte.»

Mit der Zeit bemerkte Ulrike eine deutliche Veränderung. Die Sicherheit auf ihren Beinen kehrte zurück, und das Training, das einst eine Herausforderung war, wurde zu einem festen Ritual in ihrem Leben. Heute ist es für sie mehr als nur körperliche Fitness – es ist ein Anker, der ihr hilft, Balance zu halten, sowohl körperlich als auch geistig. Was zunächst wie eine Pflicht erschien, ist mittlerweile ein unverzichtbarer Teil ihres Alltags geworden. «Es ist ein Selbstverständnis geworden, und ich freue mich darauf, weil ich weiss, dass es mir gut tut.»

Durch das Training hat Ulrike nicht nur ihre körperliche Kraft und Stabilität zurückgewonnen, sondern auch ein neues Selbstverständnis entwickelt. Sie fühlt sich stärker, selbstbewusster und in der Lage, Herausforderungen entspannter zu meistern – mit beiden Beinen fest auf dem Boden.